top of page

"endless: das Meer der Woge des Kornfeldes gleicht"

endless:das Meer der Woge des Kornfeldes gleicht:

frei nach Hölderlin

In fünf Kommunen (2022) und vier Kommunen (2023) des Münsterlands sowie in der niederländischen Gemeinde Aalten soll durch eine Installation von Kunst im öffentlichen Raum der Außenraum in den Fokus genommen werden. Ein Kornfeld im Münsterland hat dieselben Schwingungen wie ein Ozean, das Meer als Urform der Erdentstehung beeinflusst bis heute das gute Leben in unserer Region. Die Installation ist in der Lage, diesen Bogen von den Urtieren bis zur heutigen globalisierten Welt zu spannen: Die Walfluken sind daher nicht willkürliche Kunst in der Landschaft, sondern sie fügen sich ein, sie gehören dorthin! Gleichzeitig stören, irritieren sie und inspirieren uns zu zahlreichen Assoziationen.

 

Zwei Walfluken in der Größe von je 4 x 7 m werden von März bis Oktober in den beteiligten Kommunen als Wanderausstellung über je 6 Wochen an einem besonderen Ort installiert, so dass vor allem Fußgänger und Radwanderer entlanggeführt werden. Eröffnungsveranstaltungen mit kunsthistorischen Vorträgen und einleitenden Worten des Künstlers, Lesungen sowie Musikbeiträge und Chill-Abende bereichern die Ausstellungszeiten. Das Beiprogramm lenkt den Blick auf unterschiedliche Themen, die mit dem Kunstwerk verbunden sein könnten: Zeit, Meer, Geologie, Klimawandel, Ökologie, Natur, Poesie, Formen oder Bewegung. 

Wo sie auch stehen - ob mitten in der Wiese, auf einem Feld, hinter einem Hügel oder in einer Flussniederung: sie werden überraschen, imponieren und uns zum Nachdenken anregen.

Sie fügen sich ein in die Landschaft, sind bildgewaltig und trotzdem leise. Sie appellieren an unsere Vorstellungskraft und rühren uns an.

Die Wellen des Meeres sind für uns sichtbar, sie bewegen sich in einer erkennbaren Geschwindigkeit als große Riesenwellen auf hoher See wie auch als kleine kibbelige Wellen in Landnähe. Ebenso sehen wir die wellenartig schwingenden Bewegungen eines Kornfeldes und erkennen die Ähnlichkeit zu den schwingenden Wellen des Meeres. Eine von sanften Hügeln geformte Landschaft vollzieht im Grunde die gleiche Schwingung wie das Wasser des Meeres mit den großen Wellentälern und -kämmen. Nur ist diese Landbewegung mit unseren menschlichen Sinnen wegen der großen Langsamkeit, wegen der sich über Millionen Jahre hinziehenden Bewegung nicht zu erkennen. Wir sehen die schwingende Landschaft sozusagen in Extremzeitlupe, erkennen aber dennoch in dieser Momentaufnahme die Wellenbewegung.
Die Wale tauchen in dieser endlosen Schwingung, in diesen Erdwellen ab und symbolisieren die Idee eines universellen Eins-seins. „...Eines zu sein mit allem, was lebt, in seliger Selbstvergessenheit wiederzukehren ins All der Natur, das ist der Gipfel der Gedanken und Freuden...“ (Hölderlin) Wir haben Freude an der ästhetischen Bewegung der Wale, wir sind beeindruckt von der Größe ihrer Körper, wir spüren eine emotionale Nähe zu ihrem Wesen und fühlen uns verbunden. Andererseits erscheinen sie als Wesen einer Anderswelt mit der Botschaft, dass unser Wissen um die Welt nur auf dem schmalen Streifen der für uns sichtbaren Phänomene beruht. So ist auch Münsterland Meer und Meer ist Münsterland. Die Wale sind Botschafter, die uns auf globale Zusammenhänge hinweisen; nicht nur auf die naturromantischen, emotionalen und geoentwicklungshistorischen Zusammenhänge, sondern gerade auch auf die von uns Menschen verursachten globalen Auswirkungen unserer lokal begrenzten Sichtweise und unseres egoistischen Handelns. Wir formen die Welt. Auch im Münsterland. Die Welt beginnt hier vor unseren Füßen. Wir sind Teil des Ganzen. Wir sind Gäste .

Die Wale waren vor uns hier.

1639733294474 - Kopie.jpg
IMG_20211113_144708.jpg
DSC_0083.JPG
3e994cb1-904b-44d0-9cde-c0063a44ae96.jpg
IMG_20211113_144735.jpg
IMG_20211110_163027.jpg
DSC_0105.JPG
IMG_20211110_162956.jpg
IMG_20210825_182306.jpg
DSC_0077.JPG
IMG_20210703_164341.jpg
1237476e-32fa-4d7a-8925-df7fd28c6c89.jpg
af290702-7ca3-496c-aa7f-445d7a68a76b.jpg
IMG_20211129_170738.jpg
IMG_0784.JPG

Atelier/Bau der Walfluken

Fotos: Klaus Sprinz, Willi Landsknecht, Thomas Nufer

bottom of page